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Fokusthema „Nanotechnologie und innovative Werkstoffe“: Aufzugseile mit innovativen Werkstoffen gehen aus dem Aargau in die ganze Welt

Die „High-Rise“-Seile von Brugg Lifting werden in den bekanntesten Hochhäusern der Schweiz und der ganzen Welt eingesetzt. Bei «Low-to-Mid-Rise»-Produkten setzt das Unternehmen auf innovative Werkstofftechnik. Unter anderem wurde eine spezielle Kunststoff-Ummantelung auf Basis nanotechnologischer Verfahren mit finanzieller Unterstützung des Kantons und dem Knowhow der wissenschaftlichen Institute des Aargaus weiterentwickelt.

Ohne Aufzüge sind Hochhäuser nutzlos, und ohne Seile laufen die Aufzüge nicht. Brugg Lifting sorgt dafür, dass Menschen auch sicher und komfortabel in ihr Büro gelangen, wenn es im 100. Stockwerk liegt. Das Birrer Unternehmen stellt Aufzugseile, Architekturseile und Drahtseile für den globalen Markt her und bietet auch Schulungen für die Installation der Produkte an. «Im Bereich hochwertiger Stahlseile für hohe Gebäude sind wir eines der führenden Unternehmen auf dem Weltmarkt», sagt Michael Siegfried, Chief Technology Officer bei Brugg Lifting. «Und bei kunststoffummantelten Aufzugseilen und -riemen für mittelhohe bis niedrige Gebäude gehören wir zu den Innovationsführern.» Bei der Entwicklung dieser Produkte setzt das Unternehmen auch auf innovative Werkstoff- und Prozesstechnologie.

Kooperation mit der Wissenschaft

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) haben die Ingenieure von Brugg Lifting herausgefunden, wie die Oberfläche von Aufzugsseilen modifiziert werden kann, um verbesserte Reibungs- und Traktionseigenschaften zu erreichen. Solche Aufzugsseile bieten einige Vorteile: Zum Beispiel können kleinere Antriebe und Rollen zur Führung der Seile eingesetzt werden, die erforderliche Energie für den Betrieb des Aufzugs verringert sich und die Laufruhe wird verbessert.

«Diese optimierten Seile haben einen tragenden Stahlkern und einen Mantel aus Kunststoff», erläutert Siegfried. «Die Oberfläche des Kunststoffmantels muss eine bestimmte Struktur und Zusammensetzung aufweisen, um die gewünschten Eigenschaften in puncto Reibung zu erzielen. Dabei beschäftigen wir uns mit den kleinen Bestandteilen unserer Werkstoffe im Mikro- und Nanobereich – also der Frage, wie Atome und Moleküle miteinander wechselwirken. Diese feinen Nanostrukturen beeinflussen das Verhalten des Kunststoffs so, dass das ganze System optimal funktioniert.»

Unterstützung durch den Kanton

Die erzielten Forschungsergebnisse konnte das Brugg-Team in die Entwicklung innovativer Produkte einfliessen lassen. «Gemeinsam mit unseren Lieferanten konnten wir einige Erkenntnisse auch zur Optimierung unserer Prozess- und Werkzeugtechnologie nutzen», so Siegfried. Ein wesentlicher Teil der spezifischen Werkzeugtechnik, auf die das Unternehmen setzt, ist übrigens Swiss made.

«Bei der Forschung haben uns die Wissenschaftler der Aargauer Institutionen stark unterstützt», sagt Siegfried. «Wir haben gemeinsam mit der FHNW einen Projektantrag gestellt, den das Swiss Nanoscience Institute bewilligt hat. Der Kanton Aargau als Träger des Instituts hat uns also finanziell gefördert. Auch das Hightech Zentrum Aargau haben wir schätzen gelernt, da es hervorragend vernetzt ist und uns mit vielen relevanten Fachleuten zusammengebracht hat.»

Fördergelder, anwendungsorientierte Wissenschaft und ein Netzwerk aus Experten hält Siegfried für ein grosses Plus des Kantons. «Der Aargau ist hinsichtlich zukunftsweisender Technologien sowohl in der Breite als auch in der Tiefe sehr gut aufgestellt», sagt Siegfried. «Die Nähe zu den Forschungsinstituten und der Kanton als Treiber technischer Innovationen bilden für Unternehmen eine hervorragende Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit.»