Das erfolgreiche Familienunternehmen produziert und vermarktet Wein. Ausserdem züchtet und vertreibt es Jungpflanzen. Im Rahmen eines Studierendenprojekts wurden neue Lösungsansätze für eine integrierte Logistik gefunden, welche effizient und ökologisch abgestützt ist.

Film über das Weingut zum Sternen, Würenlingen

Das Familienunternehmen Weingut zum Sternen wurde vom Hightech Zentrum Aargau bei der Suche nach einer integrierten Logistiklösung unterstützt. Zentrale Kriterien für die Systemoptimierung waren sowohl die Betriebseffizienz als auch die ökologische Abstützung.

Das Weingut zum Sternen produziert und vermarktet Qualitätswein: In drei Gemeinden im Unteren Aaretal wird eine Rebbaufläche von 13 Hektaren bewirtschaftet. Zusammen mit den Trauben von weiteren Winzern werden Früchte von insgesamt 35 Hektaren gekeltert. Das traditionsreiche Unternehmen züchtet und vertreibt auch Jungreben. Ungefähr jede achte in der Schweiz gepflanzte Rebe stammt aus der 1921 gegründeten Rebschule des Weinguts zum Sternen.

Logistik – ein Erfolgsfaktor im Handel

Über die Logistikplattform des Weinguts zum Sternen werden mehr als 60 verschiedene Weine gehandelt. Inhaber und Geschäftsführer Andreas Meier wandte sich im Zusammenhang mit einer neuen logistischen Herausforderung an das HTZ: Das Einkaufsverhalten vieler Kunden hat sich in den letzten Monaten, auch als Folge
der Covid- Pandemie, verändert. Der Anteil der Bestellungen über den Webshop stieg dermassen stark an, dass ein neues System für den Bestellungseingang, die interne Logistik und die Distribution notwendig wurde.

Erfolgreiches Studierendenprojekt

Das HTZ zog die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW bei. Gemeinsam wurde ein Studierendenprojekt erfolgreich realisiert. Dabei zeigte sich, dass mit datenorientiertem Arbeiten wesentliche Kosteneinsparungen in der Logistik möglich sind. Tendenziell werden in Zukunft mehr Lieferungen über externe Logistikpartner abgewickelt und weniger in Eigenregie spediert. Derzeit entfallen rund 50 Prozent der Bestellungen auf Privathaushalte, weitere je 25 Prozent auf den Handel und die Gastronomie. Seit dem Spätsommer 2022 läuft die Umsetzung der Studienergebnisse, unter anderem mittels interner Schulungen. Andreas Meier bezeichnet die Zusammenarbeit mit dem HTZ als «sehr angenehm und ungezwungen, kreativ und gleichzeitig systematisch».

Win-win-Konstellation

HTZ-Experte Beat Bachmann weist auf einen Synergieeffekt von Studierendenprojekten hin: «Im Zeitalter des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, dass wir Studierenden die Möglichkeit geben, spannende Fragestellungen aus der Praxis zu bearbeiten und auf Projektbasis wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Unternehmen ihrerseits erhalten – zusätzlich zum gewonnenen Know-how der Hochschule – die Chance, die ehemaligen Studierenden allenfalls später in ihrem Betrieb einzusetzen.»

Auf einen Blick

Das HTZ hat das Weingut zum Sternen in Würenlingen nach einer ersten Analyse der internen Warenflüsse im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auch im Rahmen eines Studierendenprojekts begleitet. Auslöser waren neue Herausforderungen an die Logistik als Folge der Expansion des Weinwebshops.