Die Jet Clean Systems hat eine innovative Wasserstrahltechnologie entwickelt, mit der sich die Oberflächen von technischen Teilen bearbeiten lassen. Mit Unterstützung durch das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) wurden die Vorteile dieser Methode im Rahmen einer Studie belegt.

Im Zentrum der Machbarkeitsstudie stand ein Verfahrensvergleich. Bauteile aus additiver Fertigung (3D-Druck) auf Metall-Pulver-Basis sollten nicht auf herkömmliche Weise in mehreren Prozessschritten entspant und poliert werden, das heisst durch Gleitschleifen oder Sandstrahlen. Stattdessen wurde auf einen Wasserstrahlprozess von zwei bis drei Minuten Dauer gesetzt. Mit einem Gemisch aus Wasser und abrasiven Additiven (Zusatzstoffen) wurden die Bauteile in einem geschlossenen, geregelten Kreislauf unter moderatem Druck von bis zu 100 bar erfolgreich bearbeitet.

Als externer Berater war Leendert den Haan, Technologie- und Innovationsexperte des HTZ, beigezogen worden. Ihm war es auch gelungen, als Forschungspartner das Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung IWK der Hochschule Rapperswil (HSR) für das Projekt zu gewinnen. Die Studie wurde vom HTZ mitfinanziert.

„Eine echte Innovation“

„Der Jet Clean Systems AG ist mit der von ihr entwickelten Surfast-Technologie eine echte Innovation gelungen“

Leendert den Haan, Technologie- und Innovationsexperte des HTZ

Obwohl der Wasserstrahl abrasive Zusatzstoffe enthält, erreichten die Pumpen und Düsen der Anlagen hohe Standzeiten, sie arbeiten also lang ohne Unterbrechung. Der Wasserverbrauch ist sehr niedrig. Lärm und Emissionen herkömmlicher Technologien werden vermieden. Die Bauteile können aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein, vom Kleinstteilchen für die Medizintechnik bis zum Turbinengehäuse. Weil die Technologie skalierbar ist, kann die Bearbeitung sowohl manuell erfolgen als auch automatisiert.

Die Innovation besteht in der Erzeugung des abrasiven Wasserstrahls. Jet Clean Systems bietet die patentierte „Surfast“-Strahltechnologie exklusiv an. Philipp Roth ist Geschäftsführer und Miteigentümer. Er stuft die Kooperation mit dem HTZ als unkompliziert und qualitativ sehr gut ein.

„Wir erhielten wertvolle Inputs, um uns im Additive-Manufacturing-Markt erfolgreich bewegen zu können“ 

Philipp Roth, Geschäftsführer und Miteigentümer

Die Jet Clean Systems AG beschäftigt fünf Personen. Der Umsatz steigt und der Kundenstamm wächst. Der Werkzeugbau und die Kunststoffindustrie sind die vorherrschenden Kundenbranchen. Die Firma will auch im Marktsegment der personalisierten Medizintechnikprodukte Fuss fassen. „Wir sehen unsere Chancen insbesondere in Märkten, in denen wir manuelle Tätigkeiten mit unserer Technologie automatisiert oder halbautomatisch lösen können“, erläutert Roth. Eine Internationalisierung des Geschäfts ist eine reelle Option.

Auf einen Blick

Unter Mitwirkung der Hightech Zentrum Aargau AG konnte die Jet Clean Systems AG in einer Machbarkeitsstudie die Vorteile ihrer neuartigen industriellen Technologie zur Bearbeitung der Oberflächen technischer Teile nachweisen. Ein Folgeprojekt mit dem gleichen Forschungspartner läuft.