Atesos Medical entwickelt und produziert unter anderem optische Marker als Teile für chirurgische Navigationssysteme. Die Medizinaltechnikfirma hat mit Unterstützung des Hightech Zentrums Aargau einen Weg gefunden, um diese Produktion trotz Kostendruck in der Schweiz zu halten.

Eine Herausforderung bei minimalinvasiven Operationen ist die exakte Positionierung der Instrumente oder eines Implantats, weil der Chirurg keine oder nur indirekt Einsicht hat. Mit optischen Navigationssystemen lassen sich die Eingriffe stark erleichtern. Für solche Systeme hat Atesos Medical hochpräzise, funktionssichere optische Marker entwickelt. Heute werden über 150‘000 Stück pro Jahr produziert; 90 Prozent werden für den navigierten Gelenkersatz verwendet. Die navigierte minimalinvasive Operation von Lebertumoren oder die genaue Platzierung von Strahlensonden zur Behandlung anderer Tumore im Bauchraum sind neue Anwendungen.

Im Endoprothesenmarkt ist der Konkurrenzdruck in den letzten Jahren stark gestiegen. Für Atesos ging es darum, die personalintensive Marker-Produktion noch effizienter zu gestalten und auch bei stark gesteigerter Stückzahl Top-Qualität zu liefern. 2017 wurde das Hightech Zentrum Aargau beigezogen. Dieses identifizierte den passenden Forschungspartner: Das Institut für Automatisierungstechnik in Burgdorf, Teil der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik. Im Frühjahr 2017 wurde beim Forschungsfonds Aargau ein Förderantrag eingereicht. Innert eineinhalb Jahren wurde das Projekt erfolgreich realisiert.

Massgeschneiderte Lösung

Walter Moser, Geschäftsführer und Mehrheitsaktionär von Atesos, bilanziert: „Die genaue Analyse der einzelnen Produktionsschritte und eine Bewertung dessen, was der Mensch, respektive was die Maschine besser kann, ermöglichten die Erarbeitung von massgeschneiderten Automatisierungslösungen. Wir können heute mit dem gleichen Personal und bei gesicherter Qualität die doppelte Menge produzieren und verfügen noch über Reserven.“

"Atesos ist ein interessantes Unternehmen, weil es auf Kooperationen mit Hochschulen und anderen Aargauer Unternehmen setzt und damit innovative Lösungen schneller umsetzen kann.“

Marco Romanelli, Experte des Hightech Zentrums Aargau

Projektvideo

Auf einen Blick

Atesos Medical wurde vom Hightech Zentrum Aargau 2015 ein erstes Mal im Rahmen einer Machbarkeitsstudie begleitet. Damals wurde das Betriebskonzept für ein Logistikzentrum erarbeitet. 2017 folgte das Projekt zur Optimierung der Produktion von Messtechnikkomponenten.

Video der Präsentation am Jahresanlass 2019

Walter Moser, Geschäftsführer, Atesos Medical AG

«Das Verständnis für industrielle Aufgaben ist beim Hightech Zentrum Aargau und bei unseren Projektpartnern extrem hoch. Sowohl die Machbarkeitsstudie als auch die Projekte des Forschungsfonds Aargau sind wirksame Instrumente zur Innovationsförderung. Sie sind auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten. Auf diese Weise kann mit geringem bürokratischem Aufwand gezielt Innovation erreicht werden.» www.htz.ch/262