Über sein erstes Unternehmen, die Carbomill AG in Seon, wurde Patrick Meyer auf eine technologische Herausforderung im Nano-Bereich aufmerksam. Dieses Projekt könnte durchaus zur Gründung einer weiteren Hightech-Firma im Aargau führen. Im Zentrum stehen alternative Lösungen für die Verglasung von Flugzeugcockpits.

Über einen Geschäftspartner wurde Patrick Meyer, Geschäftsführer der Carbomill AG in Seon, auf eine Herausforderung aufmerksam, die mit der Verglasung von Flugzeugcockpits zusammenhängt. Das Verformen von Kunststoffglas in optisch perfekter Qualität ist beim heutigen Stand der Technik aufwändig und arbeitsintensiv. Im Bereich der Cockpit-Verglasung werden zwei Verfahren praktiziert. In der Schweiz wird zwischen Glas und Form ein Gleitstoff, das heisst Fett, eingesetzt. In Grossbritannien und den USA hingegen wird nach der Umformung manuell mit grossem Aufwand nachgeschliffen und poliert.

Gibt es eine Möglichkeit, den Prozess des Verformens von Kunststoffglas effizienter und ökologisch besser zu gestalten? Mit dieser Frage wandte sich Meyer an das Hightech Zentrum Aargau. Experte Leendert den Haan nahm sich des kniffligen Falls an und lancierte eine Machbarkeitsstudie. Als Forschungspartner konnte er das Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung IWK der Hochschule für Technik Rapperswil gewinnen.  

Chancen auch im Fahrzeugbau

Das Hauptziel der Studie besteht darin, ein besseres Prozessverständnis zu gewinnen. Auf dieser Basis könnte in einem folgenden Schritt ein neues Werkzeugkonzept erarbeitet werden. Gelingt dies, könnten die herkömmlichen Verglasungen im Flugzeugbau stark vergünstigt werden. Zudem würde sich im Fahrzeugbau die Chance bieten, leichtere Verglasungen einzusetzen. Die bisherigen Resultate sind derart vielversprechend, dass ein Entwicklungsprojekt folgen könnte und dass die Gründung eines Technologie-Unternehmens – mit Sitz im Aargau – zu einer reellen Option geworden ist. Meyers Kerngeschäft ist die mechanische Bearbeitung von CFK-Bauteilen (kohlefaserverstärkte Kunststoffe) und der Formenbau.

Auf einen Blick

Das Hightech Zentrum Aargau hat eine Machbarkeitsstudie lanciert, bei der es um die Verformung von Kunststoffglas geht – Glas beispielsweise für Flugzeugcockpits. Mit einem besseren Prozessverständnis soll ein innovatives neues Werkzeugkonzept erarbeitet werden.

Patrick Meyer, Geschäftsführer Carbomill AG, Seon

«Durch einen Geschäftspartner wurde ich auf eine spezielle Herausforderung im Zusammenhang mit der Verglasung von Fahrzeugen aufmerksam. Gibt es eine Möglichkeit, den Prozess des Verformens von Kunststoffglas effizienter und ökologisch besser zu gestalten? Mit dieser Frage wandte ich mich an das Hightech Zentrum Aargau, das ich bereits kannte. Schnell konnte eine Machbarkeitsstudie gestartet werden. Die bisherigen Resultate sind vielversprechend. Die Gründung eines neuen Technologie-Unternehmens könnte ein Thema werden. Ohne das Hightech Zentrum Aargau wäre dies nie möglich geworden.» www.htz.ch/98