"Energiespeichersysteme – von der Theorie in die Praxis" – eine gemeinsame Veranstaltung des Hightech Zentrum Aargau, der EMPA und dem PSI.
Die Energiewende braucht neue Technologien. Vor allem für die Speicherung der Energie. Das Hightech Zentrum Aargau hat Verantwortliche von Energie-Versorgungs-Unternehmen, Kraftwerkbetreiber, Gemeinde- und Behördenvertreter sowie Energiefachleute zu einer Informationsveranstaltung mit hochkarätigen Referenten geladen.
Die Aula im Technopark in Brugg ist voll besetzt. Rund 180 Interessierte aus Industrie, Verwaltung, Forschung und Politik folgen am vergangenen Dienstagnachmittag den Ausführungen der acht Referenten. Dr. Rudolf Tanner, Technologie- und Innovationsexperte im Hightech Zentrum Aargau moderiert den Anlass und führt in das Thema ein. Der Themenkreis ist breit gefächert und beinhaltet technologische, wirtschaftliche und politische Aspekte. Er beginnt mit einem Plädoyer für die Energiewende, dreht sich um die wirtschaftlichen Aspekte von Energiespeichersystemen, zeigt die Möglichkeiten eines modernen Pumpspeicher-Kraftwerks, geht auf die Herausforderungen von Power-to-Gas-Lösungen und die Speicherung von Energie in Gaskraftwerken ein und schliesst mit dem Einblick in die Funktionsweise eines Druckluftspeichers.
Kommt die Energiewende, braucht es Energiespeichersysteme und neue stabile politische Rahmenbedingungen. So lautet der Konsens. Wie sie aussehen und wie wirtschaftlich sie betrieben werden können, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Grundsätzlich aber ist die Energiewende laut Prof. Dr. Anton Gunzinger von der Supercomputing Systems AG möglich: "Es gibt Szenarien, wonach uns Wind, Sonne und Biomasse unabhängig vom Ausland machen."
Urs Elber von der Empa und dem PSI zieht das Fazit: "Energie ist zwar ausreichend verfügbar, aber nicht auf den Punkt genau. Strom von Sonne und Wind ist einfach zu "ernten", aber aufwändig – vor allem langfristig
– zu speichern. Energiespeicher und Umwandlungen werden benötigt, um Energie effizient und flexibel zu nutzen." Er zeigt eine Auswahl möglicher Energiespeichersysteme. Unter anderem auch in Beton eingelassenes Ettringit. Ein seltenes Material, das im Sommer austrocknet und im Winter dank kaltem Wasser die gespeicherte Wärme wieder abgibt.
Prof. Stefan Roth von der Hochschule für Technik an der FHNW schliesslich beleuchtet die wirtschaftlichen Aspekte und zeigt anhand eines Haushaltes mit einem Jahresverbrauch von rund 4'500 Kilowattstunden, wie Leistungs- und Energiebilanz mit und ohne Photovoltaik-Anlage, mit und ohne Speicher im Jahre 2025 ausfallen könnten. Roth schliesst seine Ausführungen unter anderem mit der Feststellung, dass "…technischer Fortschritt und stabile Kostendegression notwendige Voraussetzungen für eine erneuerbare Energiezukunft sind, diese beiden Kriterien alleine jedoch nicht hinreichend für einen wirtschaftlichen Erfolg von Energiespeichern sind."
Der Leiter Geschäftsbereich Netz bei "regio energie solothurn", Marcel Rindlisbacher erinnert nochmals, wie alles begann. Mit Fukushima am 11. März 2011 nämlich. Und dem daraus resultierenden Grundsatzentscheid vom 25. Mai 2011 von Bundesrat und Parlament schrittweise aus der Kernenergie auszusteigen. Das heisst: Wer nicht mehr auf eine ständig produzierende Stromquelle zurückgreifen kann, der braucht Speicher, aus denen er die benötigte Energie beziehen kann. Sein Überblick über die aktuellen und künftigen Stromspeichertechnologien zeigen die Möglichkeiten der kurzfristigen Speicherung (Sek./Min.) und der mittelfristigen Speicherung (Tag). Und schliesslich noch die "Power-to-Gas"-Lösung: Ein chemisches Verfahren bei dem elektrische Energie in Gas umgewandelt wird und der Strom somit gasförmig Wochen und Monate gespeichert werden kann.
"Unser Energiesystem auf erneuerbare Energie umzubauen, ist gut für die Erde, gut für unsere Kinder, macht uns als Land unabhängiger und wirkt sich volkswirtschaftlich sogar vorteilhaft aus." Mit der Konklusion von Prof. Dr. Anton Gunzinger mögen nicht alle einverstanden sein. Grundsätzlich einig aber ist man sich über den gewinnbringenden Nutzen der Veranstaltung.
Hightech Zentrum Aargau 1 Praesentation Gunzinger Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 2 Praesentation Elber Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 3 Praesentation Roth Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 4 Praesentation Ruckstuhl Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 5 Praesentation Marxer Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 6 Praesentation Rindlisbacher Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 7 Praesentation Zanganeh Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 8 Praesentation Macnaghten Energiespeichersysteme.pdf
Hightech Zentrum Aargau 9 Pause Praesentation Horka Technologiefonds.pdf
Hightech Zentrum Einladung Energiespeicher.pdf
Hightech Zentrum Aargau AG
Badenerstrasse 13, 5200 Brugg, Schweiz
Hightech Zentrum Aargau AG
Badenerstrasse 13
5200
Brugg
Schweiz
Datum: 20.10.2015, 13:30 – 17:30
Ort:
Hightech Zentrum Aargau AG
Badenerstrasse 13, 5200 Brugg, Schweiz
Karte Veranstaltungsort
Preis: Kostenlos
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