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CSEM und ECAL – Wenn aus Technologie Kunst wird

In Zusammenarbeit mit dem CSEM haben Studierende der Ecole cantonale d’art de Lausanne ECAL eine Reihe avantgardistischer Schmuckstücke mit schillernden Oberflächen gestaltet. Ihre Arbeiten nutzen dabei Nanotechnologien des CSEM, die eigentlich für die Entwicklung von Mikrochips und fälschungssicheren Hologrammen entwickelt wurden. Die bearbeitete Oberfläche der Schmuckstücke reproduziert optische Effekte, die man aus der Natur von Schmetterlingsflügeln, Käferpanzern oder Muscheln kennt.

Die Flügel von Morphofaltern wirken strahlend blau, obwohl sie keinerlei Farbpigmente enthalten. Dieser schillernde Effekt wird von Millionen von Schuppen im Nanomassstab auf ihrer Oberfläche erzeugt, die nur bestimmte Wellenlängen reflektieren. Je nach Form, Grösse, Winkel und Abstand der Strukturen werden bestimmte Farben entweder absorbiert oder verstärkt, und es sind diese Farben, die der Mensch mit dem blossen Auge wahrnimmt.

Seit mehreren Jahren arbeitet das CSEM daran, diese Strukturen zu reproduzieren, um Chips für elektronische Schaltkreise oder fälschungssichere Hologramme herzustellen, wie sie zum Beispiel in Reisepässen zu finden sind. Neben den funktionalen Aspekten verleihen diese Strukturen den Trägerobjekten auch eine interessante und einzigartige ästhetische Wirkung, und genau diese weckte das Interesse der Designer. Diese Techniken standen deshalb im Mittelpunkt eines innovativen Projekts zur Herstellung von Schmuck. Die dabei entstandenen, neuartigen Kreationen sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik CSEM und der ECAL und verbinden zeitgenössisches Kunsthandwerk mit Nanotechnologie. Sie sind im Haupteingang des CSEM in Neuchâtel ausgestellt.  

Kreativität. Innovation. Zusammenarbeit

Kreativität, Innovation, Zusammenarbeit. Diese drei Worte standen im Mittelpunkt der Begegnung zwischen den Ingenieurinnen und Ingenieuren und der neuen Generation von Designerinnen und Designern, vertreten durch die internationalen Studierenden des Profils Master of Advanced Studies in Design for Luxury & Craftsmanship an der ECAL. Unter der Leitung des Lausanner Studios Panter & Tourron führte diese Zusammenarbeit zu einer Schmuckkollektion, die durch zwei von der Natur inspirierte, technische Innovationen des CSEM geprägt wird:

  • Das Aufbringen einer einlagigen Schicht von Nanokugeln auf Stahl, wodurch eine perlmuttartige Oberfläche wie bei bestimmten Muscheln entsteht. Fotos 4 und 6
  • Das Aufbringen einer dünnen Schicht aus Siliziumnitrid (eine weisse, besonders harte Keramik) auf Siliziumplatten, die Lichtinterferenzen erzeugt – ein Phänomen, das auch bei Seifenblasen oder auf dem Panzer einiger Insekten zu beobachten ist. Fotos 1, 2, 3 und 5

«Im Gegensatz zu Pigmenten oder Farbstoffen in Tinten oder Lacken, die mit der Zeit verblassen, behalten diese «strukturellen Farben» ihre Leuchtkraft für alle Zeiten», erklärt Nicolas Blondiaux, Experte und Projektleiter am CSEM. «Es handelt sich also um eine neue optische Technik, Farbe zu erzeugen.»

Aus den Vorschlägen der am Programm teilnehmenden Studierenden wurden vom CSEM fünf Konzepte zur Entwicklung und Prototypenherstellung ausgewählt

Interessiert, die Prototypen zu besichtigen? Bitte melden Sie sich unter info[at]csem.ch an.

Mitwirkende: ECAL/Ecole cantonale d’art de Lausanne

Direktor: Alexis Georgacopoulos

Leiter des Programms: Nicolas Le Moigne
Professoren: Stefano Panterotto & Alexis Tourron (Panter&Tourron)
Assistent : Georg Foster
Studierende: Caroline Lejeune (Switzerland), Carlota Pons Pardo (Spain), Sarah Rémy (France), Yosuke Shimano (Japan), Sarah Yao (Canada)
Fotos: Santiago Martinez

Quelle: https://www.csem.ch/de/news/csem-und-ecal--wenn-aus-technologie-kunst-wird