Die Urner Schulen experimentieren neu mit Nanotechnologie. Den Oberstufenschulen wurden neunzig SimplyNano2-Experimentierkoffer zur Verfügung gestellt. Hightech-Versuche sollen Jugendliche für Technikberufe interessieren. Beim Nano-Experimentierkurs liess sich auch der Urner Bildungsdirektor von den Nanos begeistern.
Warum klebt der Gecko an der Decke? Warum liegen Babys in Windeln trocken? Oder wie funktioniert der Lotus-Effekt auf der Regenjacke? Mit Nanotechnologie! Sie ist die Wissenschaft des ganz Kleinen und gilt als Zukunftstechnologie schlechthin. Ob in der Natur, im Alltag oder in der Industrie: Überall kommen Nanomaterialien vor. Ab diesem Schuljahr stehen in den Urner Oberstufenschulen nun neu neunzig SimplyNano2-Experimentierkoffer zum Experimentieren bereit. Es ist ein neuartiges Lernmedium mit 41 spannenden Experimenten, einer Lernwerkstatt und allen notwendigen Materialien. Das Lernmedium kann im Natur- und Technikunterricht, in Projektwochen oder in der Begabtenförderung eingesetzt werden. Die Erfahrungen aus anderen Kantonen sind sehr positiv.
Die Einführung für Lehrpersonen zu diesem neuen Lernmedium fand am Mittwoch, 19. Juni 2024, statt, und zwar bei der Dätwyler AG in Altdorf. Standortleiter Reto Burkart stellte zu Beginn kurz das Unternehmen und die verschiedenen Lehrberufe vor, die bei Dätwyler ausgebildet werden. Dann hatten die 22 Lehrpersonen Gelegenheit die Nano-Experimente selber durchzuführen und das neue Lernmedium praktisch zu testen. Auch der Urner Bildungs- und Kulturdirektor, Regierungsrat Georg Simmen, liess sich anlässlich seines Besuchs von der Faszination für die kleinen Teilchen anstecken. «Es ist wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche schon in der Schule mit neuen Technologien vertraut machen», sagte er. Gleichzeitig sei es richtig, dass sich Schulen und Unternehmen vernetzen, damit interessierte Jugendliche wertvolle Einblicke gewinnen in die Welt der Wirtschaft und die Wirtschaft ihrerseits gute Nachwuchskräfte finden können. Die Funktion eines solchen Bindeglieds kommt nun auch in Uri dem SimplyNano-Projekt zu.
SimplyNano2 ist ein schweizweites Projekt. Die Der Kanton Uri ist bereits der zwölfte Kanton, wo das Lernmedium den Schulen zur Verfügung gestellt wird. Im Herbst 2024 folgen die anderen Kantone der Zentralschweiz. Bis Ende 2025 sollen die Experimentierkoffer in der ganzen Deutschschweiz im Einsatz sein. Das Projekt ist für die Schulen kostenlos und wird in der Zentralschweiz von über vierzig Partnern unterstützt, im Kanton Uri unter anderem durch die Dätwyler Stiftung.
Das Lernmedium SimplyNano wurde von der SimplyScience-Stiftung und der Innovationsgesellschaft entwickelt. SimplyScience ist eine gemeinnützige Stiftung, die Kinder und Jugendliche für wissenschaftlich-technische Themen begeistern will. Die Innovationsgesellschaft mit Sitz in St. Gallen ist ein Nano-Startup-Unternehmen. Das Projekt SimplyNano wurde mit dem World Didac Award 2023 und dem Building Award 2021 ausgezeichnet. Weitere Informationen: www.simplynano.ch