Leendert den Haan, Technologie- und Innovationsexperte am Hightech Zentrum Aargau
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Praxiszirkel Additive Fertigung - 02.12.2019

Grenzenlose Innovation im Hochrheingebiet

Das Hightech Zentrum Aargau und das AM-Network luden am 2. Dezember 2019 zum Praxiszirkel «Additive Fertigung» bei der Fabb-It UG nach Lörrach ein. Professionelle Anbieter von Produkten und Dienstleistungen aus der grenznahen Region trafen sich erneut, um gemeinsam den Additive Manufacturing (AM)-Markt weiterzuentwickeln.

Technologie darf nicht an der Grenze aufhören!

Hendrik Holsboer (Geschäftsführer AM-Network) eröffnete den Anlass und stellte den Teilnehmenden das Nationale thematische Netzwerk "AM-Network" vor. Das Netzwerk dient der schweizweiten Förderung von Innovation in und mit Additiver Fertigung.

Leendert den Haan, Technologie- und Innovationsexperte am Hightech Zentrum Aargau, gab zunächst einen Einblick in die Aktivitäten und Angebote des HTZ als Innovationspartner der KMU und Brückenbauer zu den Forschungsinstituten.

 

Das Internet als Transportkanal – und die Ökobilanz?

Prof. Dr. Jan Michael Olaf, Studiengangsleiter Studienzentrum IT-Management und Informatik der DHBW Lörrach, stellte die ökologischen Vorteile des  Ansatzes vor, die Logistik von 3D-gedruckten Erzeugnissen vor der physischen Herstellung ins Internet zu verlagern.

Als Beispiel nannte er den Ersatzteilprozess. Anstelle Ersatzteile weltweit lagern und versenden zu müssen, sollen Druckdaten digital übermittelt und die benötigten Ersatzteile zeitnah direkt vor Ort beim Kunden gedruckt werden. Die wegfallende Fernlogistik bietet grosses CO2-Einsparpotential.

Doch auch IT-Hardware wie verteilte Server braucht ein gewisses Mass an Ressourcen und erzeugt Emissionen, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Dies wurde am Beispiel Blockchain als Daten-Verschlüsselungstechnologie eindrucksvoll illustriert.

 

3D-Druck alleine ist keine Innovation

Andreas Roser, Gastgeber und Geschäftsführer der Fabb-It pro3D Additive Group, begründete diese provokante Aussage. Wichtig für den innovativen Einsatz dieses Verfahrens seien vor allem drei wesentliche Faktoren: Formgebung, Software und Funktion.

Weiter wurde klar: Auch geschultes Personal und eine dem 3D-Druck gerechte CAD-Konstruktion tragen dazu bei, dass additive Fertigung gezielt und für Kunden gewinnbringend eingesetzt werden kann. Zudem spielt die Bereitstellung von 3D-Rohdaten eine wesentliche Rolle dabei, eine effiziente Produktion zu realisieren. Beispielsweise kann im medizinischen Bereich auf den 3D-Scan oder Tomographiedaten zurückgegriffen werden, um passgenaue und personalisierte Prothesen zu produzieren.

Die Fabb-It UG wurde kürzlich als einziges 3D-Druck-Unternehmen mit dem deutschen Top 100 Innovation Award 2019 ausgezeichnet.

 

Ein Blick hinter die Kulissen

Im Anschluss konnten die Teilnehmenden im Rahmen eines Rundgangs einen Einblick in das Werk von Fabb-It und die breite Angebotspalette des jungen Unternehmens erhalten. Mit einem Apéro, informellem Austausch und fachlichen Diskussionen ging der 3. Praxiszirkel Additive Fertigung erfolgreich zu Ende.

Save the Date: Der nächste Praxiszirkel "Additive Fertigung" ist für den 18. Juni 2020 im vorarlbergischen Dornbirn geplant.

Weitere spannende Veranstaltungen finden Sie unter:
https://www.hightechzentrum.ch/veranstaltungen.html und https://nano.swiss/aktuell/veranstaltungen

Text: Nadine Zielinski, Marcus Morstein (nano.swiss, htz)