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Swiss Additive Manufacturing Forum 2019

Ein Überblick über die industrielle Fertigungskette im metallischen 3D-Druck

Die additive Fertigung von Metallen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie beschränkt sich nicht mehr nur auf Prototypen, sondern hat sich bereits in der Produktion von Serienteilen etabliert.
Die Aargauer Firma Urma AG hat zusammen mit der Messer Schweiz AG in Rupperswil das erste "Swiss Additive Manufacturing Forum" durchgeführt. Veranstaltungspartner waren unter anderem die nano.swiss-Partner AM Network und Hightech Zentrum Aargau. Ausgewiesene Experten aus Wirtschaft und  Forschung gaben einen umfassenden Überblick über die additive Fertigung mit Metallen.

Nach der Begrüssung durch Herr Michel Godel, Director Machines der Urma AG, führten Frank Gersbach (Urma AG) und Kurt Schenkel, Produktmanager Schweissen & Schneiden bei der Messer Schweiz AG, durch das Programm.

Als erster Referent gab Herr Fouad Cheaitani vom Schweizerischen Verein für Schweisstechnik den zahlreichen interessierten Besuchern einen Überblick über die vielfältigen Verfahren und Anwendungen, die zum Bereich der additiven Fertigung von Metallen zählen. Er zeigte aber auch die offenen Punkte, insbesondere bei der Normierung, auf.

Frank Gersbach, Produkt Manager für additive Fertigung beim Gastgeber Urma AG, stellte die Selective Laser Melting (SLM®) Technologie vor. Hierbei handelt es sich um ein additives Verfahren, bei dem der 3D-Druck Lage für Lage im Pulverbett stattfindet. Er stellte die zur Verfügung stehenden Anlagen vor, zeigte die Vorteile aber auch die Grenzen der Anwendung auf und führte Beispiele und Anwendungen aus verschiedenen Branchen vor.

Herr Martin Kappler, Director Metal Powder des 3D-Drucker-Herstellers SLMSolutions Group AG aus Lübeck, informierte über die benötigten Pulver. Neben der Herstellung waren die Materialqualifizierung, die Qualitätssicherung sowie der Einfluss von Schichtstärke und Laserleistungsstärke auf die Produktionsgeschwindigkeit Thema des Vortrages.

Bei der additiven Fertigung von metallischen Bauteilen spielt der Einsatz von Gasen eine wichtige Rolle. Dr. Dirk Kampffmeyer von der Messer Group GmbH aus Krefeld zeigte die Bedeutung der Gasatmosphäre bei der Produktion der Metallpulver, während des eigentlichen Druckprozesses und bei der Nachbehandlung auf. Die verwendete Gasart und die Reinheit der technischen Gase müssen speziell auf die verwendeten Materialien und auf die Produktionsmethode abgestimmt sein.

Prof. Dr. Kaspar Löffel von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zeigte den aktuellen Forschungsstand sowie die zukünftige Entwicklung der Technologie auf. Beeindruckende Anwendungsbeispiele zeigten auf, was mit dem Einsatz von Topologieoptimierung und Simulationen realisierbar ist.

Einen Ausblick zu neuen Geschäftsmodellen mit 3D-Druck auch in grenzüberschreitenden Netzwerken gab der Vortrag von Leendert den Haan, Technologie- und Innovations-Experte beim Veranstaltungspartner Hightech Zentrum Aargau AG.

Herr Hendrik Holsboer, Geschäftsführer des AM-Network, zeigte die Aktivitäten und Vorteile des schweizweiten thematischen Netzwerks aus Forschung und Industrie auf.

Aufgrund des grossen Erfolgs ist für 2020 ein zweites "Swiss Additive Manufacturing Forum" geplant.

Bilder und Text: Frank Gersbach, Urma AG
Bearbeitung: M. Morstein, nano.swiss. Den Originaltext finden Sie hier.