Plasma-Spray-Schutzschichten sind bio-kompatibel
ProjektOrchid Orthopedics, Baden-Dättwil

Eine neue Implantate-Generation

#408

Die Schweizer Tochter der Medtech-Gruppe Orchid Orthopedics entwickelt eine neuartige Schutzschicht für Orthopädie-Implantate. Sie ist spezialisiert auf Implantate, Instrumente und innovative Technologien. Orchid ist ein starker Nischenplayer für hochpräzise Produkte und für bio-kompatible (humanverträgliche) Oberflächenbehandlungen.

Orchid Schweiz ist mit ihrer Beschichtungs-Kompetenz ein „Center of Excellence“ der amerikanischen Firmengruppe. 2016 klopfte sie mit einem strategischen Entwicklungsprojekt beim Hightech Zentrum Aargau an. Das Ziel: Die Entwicklung von innovativen Verschleiss-Schutzschichten für Implantate. Die betreffenden Plasma-Spray-Schutzschichten sind bio-kompatibel. Als Grundmaterial für Implantate stehen heute Kobalt-Chrom und Titan im Vordergrund. Die Beschichtung beschleunigt den Heilungsprozess und vermindert den Verlust an Knochenmaterial bei Gelenksrevisionen. In der Medizinaltechnik wurden bisher nur wenige Verschleiss-Schutzschichten appliziert, im Unterschied zur Luftfahrt und anderen Industrien. Bei heutigen Implantaten besteht das Risiko, dass Abriebrückstände zu Entzündungen führen und das Implantat ausgewechselt werden muss.

Roger Burger, General Manager Orchid Orthopedics Switzerland GmbH, Baden-Dättwil

«Innovation ist für uns überlebenswichtig, weil sie uns neue, anspruchsvolle Anwendungsbereiche erschliesst. Darin hat uns das Hightech Zentrum Aargau stark unterstützt. Orchid hat eine innovative Verschleiss-Schutzschicht für Implantate entwickelt. Wir wollten diese Schutzschicht auf den Prüfstand stellen, um die verbesserte Funktionalität auch belegen zu können. Im Zentrum eines Folgeprojekts steht die Entwicklung einer keramischen Beschichtung für Gelenk-Implantate aus Titan und Kobalt-Chrom.» www.htz.ch/408

Schutzschicht auf dem Prüfstand

Orchid wollte ihre innovative Schutzschicht auf den Prüfstand stellen, um die verbesserte Funktionalität auch belegen zu können. Gemeinsam mit dem Experten Bernhard Isenschmid vom Hightech Zentrum Aargau wurde eine Machbarkeitsstudie gestartet. In deren Verlauf wurde eine Methode zur Charakterisierung einer Implantat-Oberfläche erarbeitet und verifiziert. Für die Lösung dieser Aufgabe gewann das Hightech Zentrum Aargau das Institut für Medizinal- und Analysentechnologie. Dieses gehört zur Hochschule für Life Sciences der Fachhochschule der Nordwestschweiz FHNW in Muttenz.

Die 2005 gebildete Orchid-Gruppe verfügt weltweit über 14 Produktionsfirmen. Zwei davon befinden sich in Europa: In Sheffield (UK) und in Baden-Dättwil. Die Anwendungsfelder für ihre Produkte: Gelenkersatz, Rücken, Trauma, Sportmedizin, Extremitäten und der Dentalbereich.

Auf einen Blick

Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Machbarkeitsstudie unterstützt das Hightech Zentrum Aargau Orchid auch bei einem Folgeprojekt mit KTI-Beteiligung. Dort steht die Entwicklung einer keramischen Beschichtung von Gelenk-Implantaten aus Titan und Kobalt-Chrom im Zentrum.

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