ProjektLüscher Technologies AG, Oftrigen

Textildruck mit PET und Laser

#2109

Der Druckmaschinenhersteller Lüscher Technologies in Oftringen hat ein neuartiges Siebdruckverfahren entwickelt, das Zeit und Geld spart sowie die Umwelt schont. Das Hightech Zentrum Aargau führte eine Machbarkeitsstudie durch und koordinierte eine Marktanalyse.

Die Lüscher Technologies AG in Oftringen stellt Maschinen hier, mit denen Freizeit-, Sport- und Arbeitsbekleidung bedruckt werden kann. Bei Textilien wie T-Shirts kommt das Siebdruckverfahren zur Anwendung. Dabei werden feinmaschige Siebe mit einer Photoemulsion beschichtet und anschliessend belichtet: Mit Wasserdruck wird die Emulsion genau dort entfernt, wo die Farbe danach durch das Sieb auf den Druckträger aufgebracht wird.

Dieses herkömmliche Verfahren ist aufwändig und ökologisch nicht unbedenklich, weil die Siebe nach dem Druck mit Chemikalien entschichtet werden müssen und der Prozess Unmengen von Wasser benötigt. Im Textildruck besteht deshalb ein grosser Bedarf, Siebdruckschablonen schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher herstellen zu können. Der Markt ist preislich stark umkämpft, Effizienz und Nachhaltigkeit spielen bei den hohen Produktionsvolumen eine immer wichtigere Rolle.

Mehrere Arbeitsschritte entfallen

Lüscher Technologies hat für die Schablonen deshalb ein neues digitales Verfahren namens MultiMesh! entwickelt. Anstelle von herkömmlichen Sieben kommen stabile Folien aus PET zum Einsatz. Darin imitiert ein Hightech-Laser ein digitales Gewebe. Die Beschichtung, die Belichtung, das Auswaschen und das Entschichten der Siebe entfallen.

Damit werden nicht nur mehrere Arbeitsschritte eingespart, sondern auch Wasser, Energie und Chemikalien. Potenzielle Kunden für diese Innovation sind Kleindruckereien namentlich in osteuropäischen Ländern. Dort ist Lüscher Technologies allerdings noch wenig bekannt, zudem fehlte firmenintern das nötige Know-how für die Marktbearbeitung. Das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) hat deshalb mit einer Machbarkeitsstudie an der Hochschule für Wirtschaft FHNW eine Analyse der neuen Zielmärkte durchführen lassen.

Aus Kostengründen interessant

«Die Studie hat gezeigt, dass MultiMesh! von den untersuchten Siebdruckereien in erster Linie aus Kostengründen als interessante Alternative zum bisherigen Verfahren betrachtet wird», resümiert HTZ-Experte Bernhard Isenschmid. Weniger gross sei der Leidensdruck aufgrund von Gesundheits- und Umweltaspekten und von Kundenanforderungen bezüglich umweltfreundlicher Produktion. «Gemäss Studienergebnissen zu prüfen ist auch, ob das Verfahren für industrielle Anwendungen adaptiert werden kann», sagt Isenschmid, «hier besteht tendenziell eine wachsende Nachfrage.» Zum Förderangebot gehörte eine begleitende Patentrecherche, um eine unbeabsichtigte Nachahmung einer allenfalls bereits geschützten ähnlichen Technologie auszuschliessen.

«Die Marktanalyse hat uns nicht nur eine klare strategische Ausrichtung ermöglicht, sondern auch das Potenzial der Lösung bestätigt», freut sich Benedikt Strebel, CEO von Lüscher Technologies. Einen ersten Branchentest hat die Siebdruckmaschine mit dem neuartigen Verbrauchsmaterial an der Messe im deutschen Essen bestanden.

Auf einen Blick

Das HTZ hat dem Druckmaschinenhersteller Lüscher Technologies zu einer Marktanalyse für ein neues Siebdruckverfahren verholfen. Es ging darum herauszufinden, wie interessiert Textildruckereien in Osteuropa an Druckschablonen sind, die gegenüber heute effizienter produziert werden können.

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