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Schweizer Hightech an der HANNOVER MESSE 2019

Mehr als 90 Schweizer Unternehmen präsentierten sich an der weltweit grössten Leitmesse der Industrie, der Hannover Messe. Damit waren sie in guter Gesellschaft: Von den 6'500 Ausstellern kamen etwa 60% von ausserhalb Deutschlands, von den 215'000 Fachbesuchern 40% ‒ ein Rekordwert.

Die digitale Transformation war das grosse Thema der Messe. Insbesondere eine der neuen Technologien verändert die Industrie: Die additive Fertigung kommt ohne lange Vorlaufzeiten aus und macht nun den Schritt zur industriellen Serienfertigung. Unternehmen bieten sich damit neue, bahnbrechende konstruktive Möglichkeiten in einer Vielzahl von metallischen und Polymerwerkstoffen. Zu diesem Thema waren insbesondere bekannte Schweizer Namen zu finden wie das Zuger Verbindungstechnik-Unternehmen Bossard, ABB, und Georg Fischer mit dem neuen GF AMotion Center an der Sonderpräsentation Leichtbautechnologien.

Spannende Referate der beiden letztgenannten Firmen erwarten Sie übrigens auch am Anlass «Nano und Industrie – Anwendungen in der Energie- und Elektrotechnik» am 14. Mai im Hightech Zentrum Aargau in Brugg.

KMU, Spinoffs und Startups an den Schweizer Gemeinschaftsständen

Weitere Highlights fanden sich auf den Schweizer Gemeinschaftsständen: Zum, Beispiel auf dem SWISS Pavilion in der Digital Factory, wo unter dem Motto «Switzerland – Excellence in Digital Transformation» neue Lösungen, Trends und industrielle Visionen gezeigt wurden. Oder bei «Research & Technology» mit elf innovativen Start-ups und Spin-offs, und schliesslich auf der Sonderschau «Industrial Supply», wo neun metallverarbeitende Zulieferer ihre Lösungskompetenz bei komplexen Problemstellungen und Anwendungen unter Beweis stellten. Einem der grossen technologischen Trends folgte beispielsweise das Startup Mechmine: Es realisiert Echtzeit-Zustandsüberwachung, Wartungs- und Lebensdauerprognose von Getrieben und Lagern mittels hochauflösender Vibrationsanalyse.

Ebenso nutzten Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitute wie die BFH Biel, das CSEM, die EPFL und mehrere SIP (Switzerland Innovation Parks) die Hannover Messe als Plattform, um der Industrie Forschungsprojekte und eigene Entwicklungskompetenzen zu präsentieren. Das Aargauer SCCER Kompetenzzentrum für Wärme- und Elektrizitätsspeicherung zeigte unter anderem ein Projekt zur Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Technologie, mit dem Ziel die Leistungsdichte dieser Batterien um 50-100% zu steigern. Für diese neue Generation von Zellen werden innovative nanostrukturierte Kathoden und Anoden entwickelt.

Roboter, Cleantech und Kleinstmotoren

Überhaupt war Energie ein Thema: Fertigungsroboter ohne eigene Batterie bewegten sich autonom und nur via Induktion aus dem Boden mit Energie versorgt in einer Fertigung für Elektroautos, Brugg Kabel stellte DC-Ladekabel für ultraschnelle Ladesysteme und Hightech-Kabelgarnituren für Windenergieanlagen vor, bei Maxon Motor lassen sich bereits ab Stückzahl eins Optionen anwendungsspezifisch konfigurieren, und vieles mehr.

Vieles war auf der Hannover Messe 2019 in Bewegung. In zahlreichen Branchen war Aufbruchsstimmung zu spüren und die ungebrochene Innovationskraft der Schweizer und europäischen Industrie machte Mut angesichts der in den Markt drängenden Wettbewerber, insbesondere aus China. Neue Hochleistungswerkstoffe, eine Ausbildung in Forschung und Engineering auf Weltklasse-Niveau und nicht zuletzt die Schweizer Ingenieurskunst leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag.

(HTZ/MMo)