Das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) hat die Artoz Papier AG bei einer smarten Neuentwicklung unterstützt: Mit einem Sticker mit integriertem Chip schlägt das Lenzburger KMU den Bogen von der analogen Papierwelt zur digitalen Kommunikationstechnik.

In der privaten Korrespondenz werden Briefe und Glückwunschkarten zunehmend verdrängt von E-Mails, SMS-Nachrichten und Whatsapp-Botschaften. Die Digitalisierung bringt auch die Papierbranche in Bedrängnis. Zu den etablierten Anbietern gehört die Artoz. Innovationsmut zeichnete den 40-jährigen Betrieb von Anfang an aus. Die Idee, Papier einzeln und lose zu verkaufen, in vielen Farben und Formaten, präsentiert in grossen Displays, war strategisch «unique». Artoz hält heute eine starke Position in Europa. Sie hat 155 Mitarbeitende. Ihr Sortiment umfasst hochwertige Papierlinien, Verpackungen, Karten und ein «Kreativsegment». Neben Fachhandel und Warenhäusern wird der Online-Bereich immer wichtiger.

Das Projekt «Smart Paper»

Die Digitalisierung ging an Artoz nicht spurlos vorbei. Aber sie nahm strategische Anpassungen ihres Kurses vor. Mit dem Innovationsprojekt «Smart Paper» gelang Artoz die Verbindung zwischen ihrer Papierkompetenz und dem Funkstandard NFC («Near Field Communication»). Dabei werden Daten über Distanzen im Zentimeterbereich drahtlos übermittelt. Artoz bietet heute dekorative, handgefertigte 3D-Sticker mit integriertem NFC-Chip an. In diesen Speicher lässt sich mit einer Smartphone-App ein Link platzieren. Dieser verweist auf persönliche Inhalte (Bild, Video, Ton), die in einer Cloud abgelegt wurden. Mit dem Sticker lässt sich beispielsweise eine Glückwunschkarte verzieren, deren Empfänger die elektronische Botschaft mittels Smartphone-App entschlüsselt.

Die richtige Partnerwahl

Bei der Entwicklung des «intelligenten Papiers» wurde Artoz massgeblich vom HTZ unterstützt. Beat Dobmann, Technologie- und Innovationsexperte des HTZ, fand schnell den geeigneten Hochschulpartner.

«Die HSR Hochschule für Technik Rapperswil verfügte nicht nur über die richtige Kompetenz, sondern auch über die nötige Kapazität, um das Projekt unter beträchtlichem Zeitdruck zum Erfolg zu führen.»

Beat Dobmann, Technologie- und Innovationsexperte des HTZ

Die Abteilung Elektrotechnik der HSR entwickelte eine App für iPhones und Android-Smartphones. Artoz präsentierte den Prototypen an der Paperworld in Frankfurt erstmals – mit einer Supportorganisation der HSR im Hintergrund. «Eine solche Flexibilität und Kundenorientierung sind im Hochschulbereich nicht alltäglich», lobt der HTZ-Experte. 

«Mit Hilfe unserer Experten für User Interface Technologien konnten wir die gestellte Aufgabe in kurzer Zeit umsetzen. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die Auftraggeber wussten, was sie wollten, schnell entschieden und ein effizientes Projektmanagement lebten.»

Professor Reto Bonderer, Leiter des Studiengangs Elektrotechnik an der HSR:

Auf einen Blick

Das Hightech Zentrum Aargau hat für Artoz 2017/18 zwei Machbarkeitsstudien lanciert und begleitet. In deren Verlauf wurde eine smarte Neuentwicklung zur Marktreife gebracht: Hochwertige Papiere, zum Beispiel Glückwunschkarten, mit integriertem NFC-Chip.