Ein geschlossener Kunststoff-Kreislauf ohne mühsames Sortieren, ohne Schreddern und Einschmelzen? Was nach einer fernen Vision klingt, ist in der Gemüse- und Früchtelogistik längst Realität.
Ein Grossteil der in Europa angebauten saisonalen Landwirtschaftsprodukte – Salate, Birnen, Melonen, Spargeln, Tomaten und Broccoli – werden in gepoolten Mehrwegverpackungen des deutschen Ifco-Konzerns verschickt. Die Migros ist dabei, Coop macht mit und seit Neuestem arbeitet auch die Aldi-Logistik mit den charakteristischen grünen, schwarzen oder braunen Kisten.
Nach dem Gebrauch gelangen alle in der Schweiz eingesetzten Ifco-Verpackungen auf das Gelände der Gebinde Logistik Center AG am Ortsrand von Villmergen. Dort werden sie gereinigt und wieder ausgeliefert. «Die Hygienestandards für Lebensmittelverpackungen sind hoch», erklärt Geschäftsführer Urs Winkelmann. Seine Waschstrassen sind 35 Meter lang; jetzt geht es in einem HTZ-Projekt darum, ein Hochdruckverfahren zu entwickeln, dass noch die hartnäckigsten Klebeetiketten rückstandslos entfernt. Winkelmanns knapp 100 Mitarbeitende arbeiten in drei Schichten sechs Tage die Woche. Aktuell werden in Villmergen jährlich an die 100 Millionen Kunststoffgebinde gereinigt und instand gesetzt.