Das Thema Recycling ist sowohl in der Industrie als auch in Privathaushalten angekommen. Von den durchschnittlichen 716kg Abfall pro Jahr, die in der Schweiz pro Kopf anfallen, können rund 53% rezykliert werden, womit die Schweiz im EU-Vergleich gut abschneidet. Dennoch ist das Schweizer Abfallaufkommen nach wie vor zu hoch und die Trennung von Sonder- und Haushaltsmüll noch nicht konsequent genug umgesetzt. Um den Einsatz von Ressourcen zu schonen bzw. die richtige Entsorgung von Abfällen und deren Rückführung zu fördern, müssen Wirtschaftskreisläufe entstehen, bei denen Produkte und Materialien idealerweise vollständig im Kreislauf verbleiben und Abfälle als neue Produkte wieder zirkulär zurückgeführt werden.
Das Unternehmen Oeko-Service Schweiz AG ist eine Tochter der luxemburgischen SuperDrecksKëscht (SDK), die ihren Schweizer Sitz in Möhlin hat.
SuperDrecksKëscht hat es sich zur Aufgabe gemacht, Komplettlösungen zur Abfallentsorgung für Unternehmen und Privathaushalte zu entwickeln. Die Grundlage dafür in der Schweiz ist der Masterplan Cleantech vom Bundesamt für Energie. Damit sollen so viele natürliche Ressourcen wie möglich im Wirtschaftskreislauf behalten werden. Das Unternehmen sieht sich deshalb nicht als Recyclingunternehmen, sondern als Rückproduzent, der für Industrie, Unternehmen und auch Privathaushalte geeignete Rahmenbedingungen schafft. Mit dem Betrieb moderner Recycling-Anlagen mit neuster Technik stellt SDK in allen Niederlassungen sicher, dass Abfallprodukte von Unternehmen und Privathaushalten fachmännisch entsorgt werden und durch einen hochmodernen Rückführungsprozess wiederverwertbare Produkte entstehen, die erneut in den Kreislauf integriert werden können. Kühl- und Gefriergeräte werden z.B. so rückproduziert, dass 89,3% zu neuen Produkten verarbeitet werden, 10% werden thermisch genutzt und lediglich 0,7% vom Gerät wird vernichtet. Dabei unterstützt wird das Unternehmen im Aargau durch ein innovatives Forschungsprojekt des Hightech Zentrums Aargau und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).
Die Grundidee des Unternehmens entstand vor rund 36 Jahren, als der damalige Umweltminister von Luxemburg sich dafür eingesetzt hat, dass Sondermüll nicht im Haushaltsmüll landen darf. Mit der Suche nach Köpfen und Unternehmen, die diese Idee mittragen, wurde SDK ins Leben gerufen. Seit Anfang der 90er Jahre setzt sich das Unternehmen für die Verringerung und Vermeidung von Abfällen und vor allem für die Rückführung von Ressourcen in den Wirtschaftskreislauf ein. Um den hohen Qualitätsanforderungen intern und extern zu entsprechen, unterzieht sich SDK jährlichen Kontrollen und lässt seine Abläufe und Prozesse überprüfen. Die Überwachung und Offenlegung der einzelnen Prozesse gewährleisten höchste Standards bei den Arbeitsabläufen, der Maschinentechnik und den Qualitätskontrollen. Somit konnte im Jahr 2020 eine Menge von 23 089 Tonnen CO2 eingespart werden.
Wissen teilen, um Industrie und Wirtschaft vom Recycling von Materialien und Wertstoffen zu überzeugen, ist der Leitgedanke von SDK. Diesem Grundsatz folgend, bietet SDK beispielsweise Unternehmen Beratungen für den richtigen Umgang mit ihren Ressourcen (Abfällen) an und entwickelt zusammen mit ihnen individuelle Recycling-Konzepte. Privathaushalte können ihren Abfall direkt bei SDK entsorgen. Zusätzlich führt das Unternehmen Kinder an das Thema heran und bietet Schulen und Kindergärten Führungen durch die Recyclinganlagen an. "Aufgrund unseres hohen Ressourcenverbrauchs in der Wirtschaft und bei Privathaushalten ist es entscheidend, dass so viel wie möglich davon in den Kreislauf zurückgeführt wird, um auch nachfolgenden Generationen eine Zukunft zu bieten. Durch die Wiederverwertung von Ressourcen schonen wir die natürlichen Bestände und nutzen das, was im Wirtschaftskreislauf vorhanden ist", erläutert Christina Walter, Geschäftsführerin der Oeko-Service Schweiz AG. Zur DNA von SDK gehört es, die eigenen Prozesse und Herangehensweisen transparent und klar offenzulegen und durch Aufklärung bei den Themen Recycling und Kreislaufwirtschaft Unternehmen und Privatpersonen zu sensibilisieren. Durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit starken Partnern wie beispielsweise der Stiftung SENS, dem GAF (Gemeindeverband Abfallbewirtschaftung Unteres Fricktal), Nespresso oder Swico erfahren Kunden und Kundinnen von der innovativen Technik und den Recycling-Anlagen von SuperDrecksKëscht.
Die weltweite Vernetzung von SDK bietet nicht nur Wissenstransfer, sondern auch Wissenstransformation, die in die Entwicklung neuer Anlagen investiert wird. Auch lokal engagiert sich SDK und ist an verschiedenen Projekten im Schweizer Raum beteiligt. Unter anderem arbeitet das Unternehmen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und dem Hightech Zentrum Aargau an innovativen Projekten zur Reduktion von Plastik und zur Verringerung von Abfällen zusammen.
Die Oeko-Servive Schweiz AG betreibt am Standort Möhlin eine Kühlgeräte-Rückproduktionsanlage mit einer Kapazität von 400 000 Kühlgeräten pro Jahr. Aus dem Rückbau von Kühlgeräten resultieren neben Metallen (u.a. Aluminium und Kupfer) und Mischkunststoffen auch rezyklliertes Polyurethan-Pulver (PU) aus der Isolierung der Kühlgeräte.
Im Forschungsprojekt mit dem Hightech Zentrum Aargau und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) wurden Lösungsansätze entwickelt, die es ermöglichen sollen, das rezyklierte PU Pulver wieder für neue lsolationsplatten einzusetzen, um dadurch die bisher meistens verwendete Kieselerde zu ersetzen und das PU-Pulver kreislauffähiger zu gestalten. Die Innovation besteht also darin, eine weitere zirkularökonomische Anwendung mit hoher Wertschöpfung für einen Rohstoff zu finden.
Als erfahrener Vertriebsberater nutzt SDK seine Kernkompetenzen, um Unternehmen bei der sicheren fachgerechten Entsorgung von Abfallstoffen zu unterstützen und bietet Beratung und verständliche Antworten bei allen Fragen zur Abfallwirtschaft an. Das Ziel von SDK ist eine 100% Rückgewinnung von Ressourcen aus Abfällen und deren anschliessende Rückführung in den Wirtschaftskreislauf. SDK möchte Wirtschaft und Industrie von der ressourceneffizienten Wiederverwertung von Rohstoffen überzeugen und damit langfristig einen entscheidenden Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima leisten.